Jubiläumstagung 45 Jahre Deutsche Gesellschaft für Tanztherapie vom 19.-21. September 2025 in Köln - Deutsche Sporthochschule
Liebe Interessierte der Tanztherapie, liebe Mitglieder und Kolleg*innen!
Wir freuen uns sehr, dass wir für unsere Jubiläumstagung - 45 Jahre Deutsche Gesellschaft für Tanztherapie ein vielseitiges und lebendiges Programm präsentieren können.
Der inhaltliche Bogen spannt sich von Vorträgen, Workshops zu Diskussionen, von tänzerischen zu tanztherapeutischen Themen und von den Anfängen der DGT bis hin zu aktuellen Entwicklungen in der Tanztherapie. Wir möchten mit dieser Jubiläumstagung auch die Leistung der Pionierinnen der DGT würdigen, die die Grundlagen für die Einführung der Tanztherapie in Deutschland gelegt haben. Die DGT und ihre vielen Mitarbeitenden haben die Integrative Tanztherapie über 45 Jahre kontinuierlich weiterentwickelt und einen tragenden Boden für kritisch differenzierte Diskurse, neue Perspektiven und Wachstum geschaffen.
Wir bedanken uns bei allen Referent*innen, die diese Tagung möglich machen.
Programm
Freitag, 19. September 2025
ab 14:30 Uhr Registrierung im Foyer der DSHS
15:30 - 16:15 Uhr Sektempfang
16:15 - 16:30 Uhr Begrüßung durch Tanja Nylander, 1. Vorsitzende der DGT
16:30 - 17:30 Uhr Eröffnungsvortrag
Abstract
So offensichtlich die emotionale Wirkung von Musik ist – es liegt keineswegs auf der Hand, wie ein Gebilde aus Tönen und Klängen, in Zuhörern, Musikern oder Tänzern intensivste Gefühle zu erzeugen vermag. Um dies zu erklären, beschreibe ich die Phänomene des Stimmungsraums und der leiblichen Resonanz, durch die wir von Stimmungen und Gefühlen erfasst werden. Dann untersuche ich, wie Musik in der Lage ist, diese leibliche Resonanz anzusprechen. Ich werde weiter darstellen, wie Musikalität bereits unsere frühe Kindheit bestimmt und abschließend auf den Zusammenhang von aktiver Musik und Gefühl eingehen.
Prof. Dr. Dr. Thomas Fuchs: Psychiater und Philosoph, Karl-Jaspers-Professor für philosophische Grundlagen der Psychiatrie an der Universität Heidelberg.
Forschungsschwerpunkte: Phänomenologische Psychologie, Psychopathologie und Anthropologie, Theorien der Verkörperung und der Neurowissenschaften.
Buchpublikationen u.a.:
Randzonen der Erfahrung. Beiträge zur phänomenologischen Psychopathologie. Alber, Freiburg 2020
Verteidigung des Menschen. Grundfragen einer verkörperten Anthropologie. Suhrkamp, Berlin 2020
Das Gehirn – ein Beziehungsorgan. Eine phänomenologisch-ökologische Konzeption. 6. Aufl. Kohlhammer, Stuttgart 2021
Psychiatrie als Beziehungsmedizin. Ein ökologisches Paradigma. Kohlhammer, Stuttgart 2023
Verkörperte Gefühle. Zur Phänomenologie von Affektivität und Interaffektivität. Suhrkamp, Berlin 2024
18:00 - 20:00 Uhr Parallele Tanzworkshops A-F
Zeitgenössischer Tanz zeichnet sich u.a. durch Bodenarbeit/Floorwork aus. Mithilfe von geführter Improvisation und angeleiteten Bewegungssequenzen werden wir organische Bewegungsmöglichkeiten am Boden explorieren. Der Schwerpunkt liegt darauf, wie wir mit unseren individuellen körperlichen Voraussetzungen mit möglichst genau dem richtigen muskulären Aufwand den Boden als Tanzfläche nutzen können - wir spielen mit Spannung und Release und einer hohen Aufmerksamkeit für unsere Anatomie in Bewegung!
Deborah Manavi (sie/ihr) arbeitet als freischaffende zeitgenössische Tänzerin, Choreografin, Tanzpädagogin und Tanztherapeutin (in Ausbildung). Sie ist Mitglied des KollektiVielfältig der DGT. In ihren künstlerischen Produktionen mit professionellen Tanzschaffenden und Laien-Gruppen erforscht sie Identitätskonzepte im Spannungsfeld von Gemeinschaft und Individualismus.
Flamenco verbindet Rhythmus, Emotion, Ausdruck und Bewegung.
Die Kraft der inneren Aufrichtung, die rhythmisch aufstampfenden Füße, geschmeidige und fließende Arm- und Handbewegungen, die metrischen Muster im Takt. Präsenz auf den Punkt. Flamenco bietet eine reichhaltige Vielfalt an Bewegung, Ausdruck und Wirkung.
Ich lade euch herzlich dazu ein, mit mir gemeinsam in die Welt des Flamenco einzutauchen und die einzelnen Elemente dieses leidenschaftlichen Tanzes zu entdecken und zu verbinden.
Karen Jurasin: Tanzlehrerin für Flamenco, Leiterin für therapeutischen Tanz, Yogalehrerin, ganzheitliche Tanzkurse für Frauen, Feuerartistin und Mutter von 2 Kindern. Flamenco seit 1996, Ausbildung in Deutschland, Sevilla und Madrid, am renommierten Studio Amor de Dios. Unterrichtstätigkeit seit 2004 in Stuttgart und Nürnberg. Weiterbildung in orientalischem Tanz.
Contango ist eine wunderbare Mischung aus contact-improvisation und Tango Argentino - spielerisch und improvisiert - zu zweit, zu dritt, zu vielen - mit Elementen und Prinzipien aus dem Tango - voller Kontakt und vor allem voller Tangomusik.
Alexandra Schwarz: Dipl.-Psychologin, Integrative TanztherapeutIn DGT®, arbeitet mit chronisch erkrankten Kindern und Jugendlichen und in kinder- und jugendpsychiatrischer Praxis. Daneben unterrichtet sie seit vielen Jahren zunächst c.i. und seit ca. 10 Jahren Contango. Im Trainerinnenteam der DGT seit 2008.
In diesem Workshop erkunden wir die Verbindung von urbanen Tanzstilen wie Hip-Hop und Street Dance mit den fließenden und expressiven Bewegungen des zeitgenössischen Tanzes. Durch dynamische Choreografien und Improvisationen lernst du, wie die Fusion dieser Stile neue Ausdrucksmöglichkeiten schafft und deine tänzerische Kreativität erweitert. Der Fokus liegt auf Bewegungsfluss, Körperbewusstsein und der Erschließung von Raum und Emotionen in der Bewegung.
Mohamed Moodimbi: Ich bin professioneller Tänzer und Choreograf mit Schwerpunkt auf Urban Contemporary Dance. Meine Arbeit verbindet urbane Tanzstile wie Hip-Hop, House und Breakdance mit den fließenden, kraftvollen Elementen des zeitgenössischen Tanzes. Neben meiner Tätigkeit als Bühnenkünstler gebe ich Workshops, in denen ich Teilnehmern ermögliche, ihre eigene tänzerische Ausdruckskraft zu entdecken und zu vertiefen.
In einer musikalischen Reise durch verschiedene Länder werden wir einfache Tänze aufgreifen und uns diesen in der Wiederholung annähern. Die Tänze sind ausgewählt nach unterschiedlichen Tempi, Variationen von Begegnungsräumen und Geschichten, die darauf warten, in anderen Kontexten neu erzählt zu werden. Unser Fokus liegt auf dem gemeinsamen Tanzen von bereits geformten, beständigen Abfolgen und dem, was wir daraus schöpfen.
Susanne Hofer: Integrative TanztherapeutIn DGT®, Integrative Tanzpädagogin (AGB/Österreich), Magistra der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Sinologin, Fortbildung in Training- und Bildungsmanagement, Psychosoziale Beraterin in Ausbildung unter Supervision. Langjährige Erfahrung in der Leitung von tanzpädagogischen und tanztherapeutischen Gruppen für Erwachsene. Seit 2022 Trainerin der DGT.
Wir lernen im Workshop Steps und Moves aus Reggaeton und Afro Carribean Dances kennen. Die Tanzrichtungen haben gemeinsam, dass die eigene Präsenz und die Leidenschaft zum Tanz und zur Musik im Zentrum stehen und teilweise Geschehen aus dem Alltag versungen und vertanzt werden. Gemeinsam lernen wir ein paar Steps und Movements aus den jeweiligen Tanzrichtungen, ihre Hintergründe und die dazugehörigen Kulturen kennen. Am Ende des Workshops lernen wir eine Choreographie, um das umzusetzen, was wir zuvor entwickelt haben.
Janina Simon: Pädagogin, Leiterin für therapeutischen Tanz, Tanzvermittlerin. Ich unterrichte seit 10 Jahren unterschiedliche Tanzstile. Dabei ist mir wichtig, die Bewertung und den Perfektionismus aus dem Tanz zu nehmen und die Leidenschaft und den Spaß zu fokussieren. Ich unterrichte Kinder/Jugendliche sowie meine selbst entwickelten ConfiDance Workshops und Dance Classes für Frauen, um diese in ihrer Weiblichkeit, ihrem Tanz, Selbstwert und Körpergefühl zu bestärken.
Samstag, 20. September 2025
09:15 - 10:45 Uhr Die Integrative Tanztherapie der DGT - ein Erfolgsmodell.
Ein Gespräch mit den Gründerinnen Dr. Elke Willke und Heidrun Waidelich
Moderation: Anna Maria Fallis
11:00 - 13:30 Uhr Parallele Workshops 1-8
Menschen mit chronischen Schmerzen haben oft seelisch wie körperlich ihre Freude an Bewegung verloren, entweder weil sie aus sehr belastenden Bindungs- und Beziehungserfahrungen in innere Erstarrung geraten sind oder weil sie Angst haben, durch Bewegung ihrem Körper zu schaden. Die Tanztherapie eröffnet hier Wege innerlich wie äußerlich wieder in Bewegung zu kommen, sich in der Bewegung neu wahrzunehmen und durch gemeinsames Bewegen in der Gruppe positive Beziehungserfahrungen zu machen. Der Workshop soll dies für die Teilnehmer*innen spürbar werden lassen.
Dr. med. Natascha Knoll: Fachärztin für Neurologie, Integrative TanztherapeutIn DGT®, Spezielle Schmerztherapie und Psychotherapie (VT). Weiterbildung in Mentalisierungsbasierter Verhaltenstherapie (MVT) bei Herrn Prof. Dr. Dr. S. Sulz. Aufbau und über mehr als 10 Jahre Leitung eines psychosomatischen, multimodalen, stationären Behandlungsprogramms für Menschen mit chronischen Schmerzerkrankungen, niedergelassene Neurologin und Psychotherapeutin in kassenärztlicher Praxis in Einzel- und Gruppenpsychotherapie mit tanztherapeutischem Schwerpunkt.
Ein Trauma erschüttert immer den ganzen Menschen - körperlich, emotional, kognitiv und in seinen sozialen und ökologischen Kontexten. In diesem Workshop geht es praxisnah um ein integratives Konzept, das traumatisierte Menschen auf allen diesen Ebenen anspricht. Tanz und Bewegung werden als Ressourcen genutzt, um (wieder) zu lernen, sich körperlich zu spüren und zu regulieren, sich emotional wahrzunehmen und auszudrücken, sich und anderen zu vertrauen, Grenzen zu setzen und Beziehungen zu gestalten.
Ariane Konrad: Philosophin M.A., Integrative TanztherapeutIn DGT®, Körperorientierte Traumatherapeutin NARM®, Heilpraktikerin für Psychotherapie HPG, Ausbilderin BTD, Lehrtherapeutin BTD; Langjährige Erfahrung als Tanz- und Bewegungstherapeutin an einer Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie sowie in freier Praxis; Ausbilderin bei der DGT und in der Schweiz.
Die Haut ist das größte Sinnesorgan des Menschen und seine Membran zum Raum und den Anderen. Wie kann die Arbeit mit der Haut ein methodisches Werkzeug für die Tanztherapie sein? Wie kann durch Bewegung das kreative Potential der Haut aktiviert werden? Dieses Seminar wird sich mit diesen zentralen Fragen auseinandersetzen und die Begriffe von Nähe, Grenzen und Ausdehnung in einem tänzerischen, therapeutischen und kreativen Kontext, auf praktischer und theoretischer Ebene, vertiefen.
Dazu werden wir untersuchen, wie man die Haut nutzen kann, um das Wissen über Bewegung zu vertiefen und das tänzerische, therapeutische und kreative Potential der Haut – auch im direkten Wortsinn – zu begreifen.
Virginie Roy: Tänzerin/Performerin, Professorin für zeitgenössischen Tanz an der Musik und Kunst Privatuniversität Wien, Lehrbeauftragte an der Sigmund Freud Privatuniversität Wien, Klinische Psychologin, Gesundheitspsychologin, Sportpsychologin, Kunsttherapeutin, klinische Hypnotherapeutin in freier Praxis. Virginie Roys Arbeit ist motiviert von der Idee der Bewegung in physischen und psychischen Räumen.
In der Adoleszenz kann das Bestreben nach Selbstbestimmung „mein Körper gehört mir, und ich kann mit ihm machen, was ich will“ zur Selbstschädigung führen. Bei Essstörungen wird der eigene Körper zum Feind und durch komplexe Kontrollmechanismen bekämpft. In diesem Workshop beschäftigen wir uns mit dem Drang nach Selbstoptimierung und dem Körpererleben im Veränderungsprozess. Die Tanztherapie kann, basierend auf einer vertrauensvollen Beziehung, die Lust am wohlwollenden Umgang mit dem eigenen Körper sowie dessen Ein- und Ausdrucksmöglichkeiten wecken. Sie bietet Sicherheit und doch den Freiraum sich zu entfalten.
Marina Söthe: Dipl. Sportwissenschaftlerin, Tanzpädagogin, Integrative TanztherapeutIn DGT®, Psychotherapie HPG, Weiterbildung in TFP (Übertragungsfokussierter Psychotherapie), Körperpsychotherapeutin in der Kinder- und Jugendpsychiatrie der Uniklinik Köln (Spezialstationen für Essstörungen und Persönlichkeitsentwicklungsstörungen).
Der Workshop beschäftigt sich mit den Grundlagen inklusiver Tanz- und Bewegungsvermittlung. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Umgang mit diversen Gruppen und dem Einbringen ihrer vielfältigen Fähigkeiten durch multisensorische Aufgabenstellungen. Durch Praxisbeispiele und -übungen soll die eigene Vermittlung diskriminierungssensibel im kollegialen Rahmen betrachtet werden. Ziel des Workshops ist es, den persönlichen Vermittlungsbaukasten durch weitere kreative tools zu füllen und so eine Praxis zu stärken, welche die individuellen Ressourcen der Vermittler:innen mitdenkt.
Mia Sophia Bilitza: M.A. International Art Management, choreografiert, vermittelt und managed Tanz und ist zudem wissenschaftliche Mitarbeiterin der TU Dortmund. Neben ihrem Schwerpunkt im Bereich Community Dance arbeitet sie im vielfältigen Spektrum von inklusiven und diversitätssensiblen Tanzprojekten. Dabei beschäftigt sie sich vor allem mit Tanzvermittlung in Krisengebieten und Ländern ohne demokratische Strukturen. Ihre zentralen Themen sind Respekt, Demokratieentwicklung, inklusive Vermittlungspraxis sowie Critical Whiteness Studies.
ich halte dich aus - ich halte dir stand - ich tanz’ dich an die Wand
ich gebe der Schwere nach - und stehe wieder auf - ich erlebe meine Kraft - und bin nicht allein
Anregungen zur tanztherapeutischen Arbeit mit Menschen mit Angst- und Depressionserkrankungen in der Akutpsychiatrie: Wir werden zu verschiedenen Themen praktisch ausprobieren, theoretische Überlegungen und Fallbeispiele hinzuziehen sowie einen Raum für Austausch in der Gruppe eröffnen.
Laura Vogel ist Integrative TanztherapeutIn DGT®, Tänzerin und Ärztin. Sie lebt in Zürich. Nach 4 Jahren als Tanz- und Bewegungstherapeutin in der Akutpsychiatrie, arbeitet sie aktuell in einer Privatklinik für Depression, Burn-out, Angst und Psychosomatik. Daneben unterrichtet sie Tanz und Akrobatik und freut sich, kleine Kunstprojekte in die Welt zu setzen.
Jugendliche stehen bei der Entwicklung ihres Selbstbildes vor emotionalen und sozialen Herausforderungen, die durch traumatische Erlebnisse und negative Kommentare erschwert werden können. Gestaltende performative Elemente in der Tanztherapie bieten eine kraftvolle Plattform, um innere Erlebnisse auszudrücken und sich selbst neu wahrzunehmen. Die Einbindung eines Publikums kann diesen Prozess verstärken.
In diesem Workshop erforschen wir performative Interventionen in der Arbeit mit Jugendlichen, wobei der Fokus auf dem künstlerischen Schaffen und dem Aspekt des Sehens und Gesehenwerdens liegt.
Lisbeth Bitto: Master Tanz- und Bewegungstherapie (Codarts, geplanter Abschluss Sommer 2025), Axis Syllabus Tanzpädagogin, Choreographin, Magistra der Philologie/Indologie. Langjährige Erfahrung in der Leitung von tanzpädagogischen Gruppen und Kunstprojekten für Mädchen, FLINTA sowie Jugendliche mit Fluchterfahrung.
In diesem Workshop laden wir dazu ein, tanzend die politischen Dimensionen unseres So-Seins zu erleben. Wir erforschen gemeinsam, wie gesellschaftliche Normen und Zuschreibungen unsere Leiber und unseren Ausdruck sowie unseren Blick auf das Gegenüber informieren und in Form bringen – und wie wir diese Formen sowohl individuell als auch gemeinsam verändern, erweitern und überwinden können: Wie verändert sich mein, dein, unser Tanzen, wenn wir unsere vielfältigen, immer auch politischen, Identitäten im Tanz bewusst ausdrücken und gestalten? Wie gestalten wir dabei kollektive Räume für Solidarität und Empowerment - in denen uns Trennendes und Verbindendes zugleich sichtbar werden können?
Deborah Manavi (sie/ihr) arbeitet als freischaffende Tänzerin und Choreografin, Tanzpädagogin und Integrative TanztherapeutIn DGT® cand., B.Sc. Psychologie. Sie ist Mitglied des KollektiVielfältig der DGT. In ihren künstlerischen Produktionen mit professionellen Tanzschaffenden und Laien-Gruppen erforscht sie Identitätskonzepte im Spannungsfeld von Gemeinschaft und Individualismus.
Dr. Petra Rostock: u.a. Cis-Frau, weiß, queer, ohne körperliche Beeinträchtigung, Akademiker:innenkind. Sozialwissenschaftlerin, Heilpraktikerin für Psychotherapie, Integrative TanztherapeutIn DGT®. Seit 2020 Tanztherapeutin in einer Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie. Trainerin der DGT und Mitglied des KollektiVielfältig sowie im Verbund für rassismuskritische Psychotherapie und Beratung.
13:45 - 15:15 Uhr Mittagslunch
15:30 - 18:00 Uhr Parallele Workshops 9-16
In diesem Workshop möchte ich Trudi Schoops Arbeit, ihre Themen sowie ihre Methodik und die zugrunde liegenden Gedanken lebendig werden lassen. Ich biete viele praktische tänzerische Aufgaben von Trudi Schoop an und zeige die Weiterentwicklungen zur Integrativen Tanztherapie auf.
Elke Willke: Dr. phil., Dipl. Psych., Dipl. Sportl., Lehrtherapeutin und Supervisorin EAG/FPI und Ausbilderin/Supervisorin DGT, Jahrgang 1944, Studium von Sport und Tanz an der Deutschen Sporthochschule Köln, Studium der Psychologie in Tübingen, tanztherapeutische Ausbildung in den USA bei Joan Smallwood, Trudi Schoop u.a., Ausbildung in Gestalttherapie am Gestalt Institut/San Francisco. Abschluss in Integrativer Therapie und Lehrtrainerausbildung am Fritz Perls Institut (EAG/FPI), Mitbegründerin der Deutschen Gesellschaft für Tanztherapie (DGT), langjähriger Vorstand/Geschäftsführung.
Im Workshop wird es darum gehen, den Teilnehmenden Möglichkeiten aufzuzeigen, die für sie bestmögliche leibliche Verfasstheit zu entwickeln. Wir erforschen gemeinsam Wege über die Selbstwahrnehmung, die Wahrnehmung des Außen, die Zunahme der Kommunikationsfähigkeit mit der Umwelt, der Präsenz und Reagibilität. All dies geschieht über die Beschäftigung mit Haltung und Bewegung.
Heidrun Waidelich: Lehrtherapeutin für Integrative Bewegungs-/Tanztherapie FPI/DGT, C.M.A.-Laban Zertifikat New York, Tanztherapie-Ausbildung bei Trudi Schoop 1974-1990, seit 1979 im Leitungsteam des Zentrums für Tanz, Therapie und Gestaltung e.V. in Tübingen, Psychotherapie HP, seit 2000 Dozentin für Körperdisposition am Institut für Musiktheater der Musikhochschule Karlsruhe, Mitbegründerin der Deutschen Gesellschaft für Tanztherapie.
In diesem Workshop erforschen wir die feine Verbindung zwischen Tanz und Sprache. Wie hängen Bewegung und das gesprochene Wort zusammen? „Der Tanz ist die verborgene Sprache der Seele“, sagte Martha Graham. Wir untersuchen, welchen Einfluss bestimmte Formulierungen auf unsere Bewegung haben und was den Körper, was den Leib bewegt. Indem wir präzise hinhören, hinfühlen und umformulieren, entwickeln wir eine feine Wahrnehmung und Differenziertheit. Gemeinsam entdecken wir, wie über die Kraft der Sprache neue tänzerische Ausdrucksmöglichkeiten entstehen.
Amelie Harreß: Integrative TanztherapeutIn DGT® cand., Abschluss als staatl. anerkannte Tanzpädagogin an der Erika Klütz - Schule für Theatertanz und Tanzpädagogik, Unterrichtserfahrung seit 2012, Gründung und Leitung von eigener Ballett- und Tanzschule in Bremen in 2021, selbstständiges Angebot für therapeutischen Tanz.
Wir werden gemeinsam Möglichkeiten tanz- und leibtherapeutischer Arbeit v.a. mit Demenz-Patient*innen erkunden. In Psychiatrien zeigen diese vielfach Komorbiditäten (Aggression, Enthemmung, Apathie, gedrückte Stimmung, Ängste, Delirium, depressive Störungen), welche verbale Kommunikation erschweren. Tanz und Berührung eröffnen hier Zugangswege. Gleichzeitig sind Patient*innen oft körperlich eingeschränkt. Wie kann Kommunikation hier gelingen und wie können tanztherapeutische Interventionen gestaltet werden?
Jochen Kleres: Dr. phil., ist Soziologe und Integrativer Tanztherapeut DGT® cand. Er arbeitet als Tanztherapeut im geronto- und akutpsychiatrischen Bereich des Ev. Krankenhauses Königin Elisabeth Herzberge, Berlin. Einen weiteren Schwerpunkt seiner Arbeit bilden tanztherapeutische Selbsterfahrungsformate für queere Menschen, wie zum Beispiel monatliche Workshops zum Thema Einsamkeit.
Selbstständigkeit in eigener Praxis scheint für Tanztherapeut*innen oft verstellt, es mangelt an Erfahrungsberichten und adäquater Beratung. Dieser Workshop versteht sich als Forum zur Auseinandersetzung mit den eignen Visionen, Ressourcen, Befürchtungen und Realitäten. Er möchte einen Austausch zu den unterschiedlichen Phasen der Gründung bis hin zur Planung und Strukturierung des tanztherapeutischen Arbeitsalltags ermöglichen. Hierfür nutzen wir das Repertoire der Integrativen Tanztherapie und befragen in Bewegung den leiblichen Erfahrungsschatz und die besonderen Bedürfnisse (angehender) Tanztherapeut*innen und versuchen so, einen Brückenschlag zwischen betriebswirtschaftlichen Fragestellungen und sinn-getragenem Visionieren herzustellen.
Katharina Groß: Dipl. Pädagogin, Integrative TanztherapeutIn DGT® cand., Heilpraktikerin für Psychotherapie, Yogalehrerin. Langjährige Lehrtätigkeit am sportwissenschaftlichen Institut der Uni Oldenburg, Schwerpunkt Tanzvermittlung und Kulturelle Bildung. Langjährige Erfahrung als Tanz- und Bewegungstherapeutin in ambulanten und stationären, psychosomatischen und psychiatrischen Feldern. Seit 2023 in eigener tanztherapeutischer Praxis tätig.
Wenn ich mit Männern arbeite, muss ich sie dann als Tanztherapeutin zum Tanzen bringen? Diese selbstverständliche und gleichzeitig kontroverse Frage begleitet mich seit vielen Jahren in meiner therapeutischen Arbeit in einer sozialtherapeutischen Anstalt, einer Sonderform des Strafvollzugs. In diesem Workshop möchte ich anhand von Praxisbeispielen die Möglichkeiten, Ressourcen und Wirkungen der tanztherapeutischen Arbeit, angereichert mit Elementen aus der Budo- und Bewegungstherapie, aufzeigen und das Interesse an der Arbeit mit Männern in und außerhalb von geschlossenen Institutionen wecken.
Izabela Florkiewicz: Magistra Soziologie. Integrative TanztherapeutIn DGT®. Aktuell in Weiterbildung zur Lehrtherapeutin DGT/FPI EAG, Practitioner NARM®, Zertifikat für Suchtpsychotherapie (Polen), Weiterbildung in Systemischer Familientherapie (Polen). Langjährige Erfahrung in der Leitung von sucht- und psychotherapeutischen Gruppen (Polen) und tanz- und bewegungstherapeutischen Gruppen (Deutschland), Integrative Körpertherapie an einer Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie, Integrative Bewegungstherapie in einer sozialtherapeutischen Anstalt Baden-Württemberg. Integrative Körperarbeit und kreative Wahrnehmungsgruppen als ambulante Nachsorgegruppen.
Kampfkünste dienen nicht nur dem effektiven Selbstschutz – sie sind auch ein attraktives Medium der Gesundheitsförderung und Persönlichkeitsentwicklung. Für die bewegungstherapeutische Arbeit in psychosozialen Settings ergeben sich spannende Anknüpfungspunkte: Grenzen setzen, Selbstsicherheit üben, Kontrolle erleben, mit Spannungen umgehen. In diesem praxisorientierten Workshop widmen wir uns basalen Übungen aus diesem Themenfeld. Wir schärfen unsere Wahrnehmung, treten miteinander in Kontakt und loten gemeinsam Besonderheiten der therapeutischen Kampfkunstpraxis mit unterschiedlichen Zielgruppen aus, insbesondere mit Kindern und Jugendlichen.
Dr. Till Thimme: Sportwissenschaftler. Fachliche Leitung der Bewegungstherapie der Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie der LVR-Klinik Bonn. Gestalttherapeut für Kinder und Jugendliche. Systemischer Therapeut und Lehrdozent für systemische Beratung. Zahlreiche Publikationen zur Bewegungstherapie bei psychischen Erkrankungen. Selbständige Praxis für Beratung, Coaching und Therapie mit Schwerpunkt Gesundheits- und Leistungssport.
Schmerz ist oft mit Enge auf der Ebene des Muskeltonus und des Atemgeschehens verbunden. Chronische Schmerzen können zu emotionalem Rückzug und sozialer Isolation führen. Diese Faktoren beeinflussen und begünstigen einander in einer Negativspirale. In diesem Workshop erforschen wir das Kontaktgeschehen im Tango Argentino unter dem Aspekt der vier Phänomene des Raumgefühls (Psychotonik nach Glaser): Verbindung, Stabilität, Konsens und Induktion. Die lustvolle Hinwendung zur Welt (Partner*in und Raum) erfordert eine ständige Anpassung des Tonus auf die aktuelle Situation und wirkt somit den krankmachenden muskulären, emotionalen und geistigen Mustern/Blockaden entgegen.
Larissa Losinger: Integrative TanztherapeutIn DGT®, Diplomierte Kunsttherapeutin (ED), Fachrichtung Bewegung und Tanz (OdA Artecura), Zertifizierte Atem- und Bewegungstherapeutin nach Glaser, Lehrauftrag Intermediale Kunsttherapie an der Schule für Gestaltung Bern Biel (SfGBB), Freie Praxis für Integrative Tanz- und Bewegungstherapie und Lehrtherapeutin. Langjährige klinische Erfahrung im psychiatrischen und neurologischen Bereich.
ab 19:00 Uhr Abendbuffet und Tanzfest in der Mensa und im Foyer der DSHS
Sonntag, 21. September 2025
10:00 - 11:15 Uhr Vortrag
Forschungsergebnisse in der Tanztherapie haben weitreichende Implikationen für die Praxis. Forschung ist nicht nur ein "nice to have", sondern sie fördert das Verständnis, dass Tanztherapie evidenzbasiert handelt und in verschiedenen therapeutischen und klinischen Settings akzeptiert und integriert wird. Die Erfahrungen aus der Praxis fließen in die Forschung ein. Der gegenseitige Austausch fördert innovative Lösungen und ermöglicht, dass wir Herausforderungen effektiv begegnen und sich unsere Disziplin weiterentwickelt.
Dr. Iris Bräuninger: BTD, Senior Researcher Hochschule für Heilpädagogik HfH Zürich, Post-Doktorandin Universidad Deusto Bilbao, Promotion Universität Tübingen, MA Dance Movement Therapy City University/Laban Centre of Movement & Dance London, ECP, Kestenberg Movement Profile, Heilpraktikerin Psychotherapie, Tanz und Tanzpädagogik TELOS Tanztheater, zuvor Co-Leitung PMT-Studiengang und Stv. therap. Ltg. Psychiatrische Universitätsklinik Zürich.
11:15 - 11.30 Uhr Vorstellung der Posterthemen
11:45 - 13:00 Uhr Postersessions & Performance
Jugendliche zeigen im klinischen Bereich oft starken Widerstand gegenüber den TherapeutInnen oder den ihnen angebotenen Therapieformen. Meist kann dieser Widerstand nur schwer aufgelöst werden oder bleibt im Gesamtverlauf bestehen. Wie schafft es die Integrative Tanztherapie, diesen Jugendlichen einen geschützten Rahmen zu bieten, sich auszuprobieren, ihren Widerstand aktiv zu nutzen und wieder zu einem sicheren Stand zu finden? Welche großartige Rolle spielt hierbei auch der eigene Körper, der besonders in der Pubertät doch noch eine sehr eigene Sprache zu sprechen scheint?
Anja Porada: Integrative TanztherapeutIn DGT® cand., Mitglied bei der Deutschen Gesellschaft für Tanztherapie e.V. (DGT), studentisches Mitglied im Berufsverband der Tanztherapeut/innen Deutschlands BTD e.V., Arbeitsfeld: Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (voll- und teilstationär).
In dieser Poster-Session stelle ich Wirkfaktoren vor, die für den Bedeutungsgehalt von Musik zentral sind. Mit Hilfe dieser Wirkfaktoren können Musikstücke analysiert und auf ihre möglichen Ausdrucksqualitäten hin befragt werden. Diese Modelle musikalischen Ausdrucks können dann dabei helfen, passende Musiken auszuwählen, um tanztherapeutische Zielsetzungen über entsprechende Bewegungsaufgaben zu unterstützen.
Ergänzend dazu führe ich einige Thesen zu diesem Musik-Bewegungsbezug an, die als Anregung für einen Fachaustausch dienen können.
Philipp Sander ist Diplomsportlehrer, Choreograph, Lichtdesigner und Tanztherapeut DGT® cand. Seit über 20 Jahren ist er Lehrbeauftragter an der Sporthochschule Köln für Elementaren Tanz und Bewegungstheater und unterrichtet im Master-Studiengang Tanzkultur in den Arbeitsfeldern Musik und Lichtdesign.
Exemplarisch wird eine multizentrische Studie zur Wirkweise der Tanz- und Bewegungstherapie im klinischen Kontext vorgestellt und damit Einblick in quantitative und qualitative Forschungsmethoden gegeben. In einer offenen Fragerunde wird anschließend eingeladen, eigene Interessen einzubringen und gemeinsam zu erörtern, welche Möglichkeiten es gibt, diese in Forschungsprojekten zu realisieren.
Sophia Estel: M.Sc. Psychologin, tätig als Kreativtherapeutin in einer Klinik für Menschen mit psychischen und psychosomatischen Erkrankungen, freie Mitarbeiterin des Forschungsinstituts für Künstlerische Therapien/RIArT, Trainee der Integrativen Tanztherapie (DGT e.V.). Ausgebildet in zeitgenössischem Tanz, Improvisation und Performance, kreativ in diversen künstlerischen Projekten.
Seit 2018 vertritt Erdmute Scheufele die Künstlerischen Therapien als Mandatarin der BAG KT in verschiedenen Leitliniengruppen. Das Poster gibt einen Überblick zum aktuellen Stand der Leitlinienarbeit und Einblicke in die Aufgabe als Mandatsträgerin. Im Rahmen der Diskussion ist Raum für konkrete Fragen genauso wie für Austausch zum Effekt von Leitlinienarbeit und zu Bedarfen, die sich daraus für das Berufsfeld ableiten.
Erdmute Scheufele: Diplompsychologin, Integrative TanztherapeutIn DGT® cand. in freier Praxis als Heilpraktikerin für Psychotherapie und bei einem Jugendhilfeträger im begleiteten Familienwohnen, derzeit für die BAG KT mandatiert zur Überarbeitung der S3 Leitlinie psychosoziale Therapien bei schweren psychischen Erkrankungen, Stellvertretung S3 Leitlinie Schizophrenie.
Performance Absolvent*innen des Modul 2 der DGT
13:15 - 14:00 Uhr Abschlussplenum
14:15 - 15:00 Uhr Mitgliederversammlung
Tagungsadresse
Deutsche Sporthochschule DSHS Köln
Am Sportpark Müngersdorf 6
50933 Köln
Tagungsgebühr inkl. Mittagslunch / Teilnahme Tanzabend inkl. Abendbuffet vegetarisch / vegan
Für Mitglieder der DGT 210 € / Abendveranstaltung 40 €
Für Mitglieder des BTD 230 € / Abendveranstaltung 40 €
Für Nichtmitglieder 250 € / Abendveranstaltung 40 €
Für diese Fachtagung wird eine Bestätigung mit 10 BTD-Fortbildungspunkten ausgestellt.
Die Tagungsgebühr von 210 € / 230 € / 250 € (mit Abendveranstaltung 250 € / 270 € / 290 €) bitte auf das Konto der DGT mit Vermerk "Jubiläumstagung 2025" überweisen:
KSK Köln, IBAN: DE62 3705 0299 0156 0015 84, BIC: COKSDE33
Mit Ihrer Anmeldung stimmen Sie zu, dass Fotos der Tagung und der Abendveranstaltung in der Zeitschrift "Forum Tanztherapie" und im Intranet veröffentlicht werden können.
Sie erhalten von der DGT eine Anmeldebestätigung per Mail, die nach Zahlungseingang verbindlich ist.
Rücktrittsbedingungen
Bei Rücktritt vor dem 1. August 2025 werden Ihnen 50% der Gebühren erstattet. Bei Rücktritt ab dem 1. August 2025 können keine Gebühren mehr erstattet werden.
Wir bitten Sie, einen kurzfristigen Rücktritt auf jeden Fall mitzuteilen, damit das Büro eventuelle Teilnehmer*innen auf der Warteliste berücksichtigen kann.
Anmeldung
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