DGT Fachtagung am 16.+17. September 2023 in Köln - Sporthochschule
Integrative Tanztherapie
Liebe Interessierte der Tanztherapie, liebe Mitglieder und Kolleg*innen!
Wir laden Sie herzlich zu unserer Tagung ein und freuen uns, Ihnen ein vielfältiges Workshop- und Vortragsprogramm anbieten zu können. Referent*innen aus unterschiedlichsten Arbeitskontexten stellen aktuelle tanztherapeutische Themen in Theorie und Praxis vor.
Am Samstagabend möchten wir gerne mit Ihnen tanzend feiern. Für das leibliche Wohl wird es ein Buffet und Getränke geben.
Programm
Samstag, 16. September 2023
ab 9:00 Uhr Registrierung – Foyer der DSHS / vor Halle 4
10.00 - 10.30 Uhr - Begrüßung, Tanja Nylander, 1. Vorsitzende, Halle 4
11.00 - 13.30 Uhr Parallele Workshops 1 - 5
Im Repertoire asiatischer Kampfkünste finden sich traditionell Übungsformen, die sehr effizient bestimmte Qualitäten aufrufen können. Allein, zu zweit und in der Gruppe möchte ich mit euch gemeinsam erforschen, wie diese Übungsformen im Kontext der Tanztherapie sinnvoll eingesetzt und genutzt werden können.
Martina Dorka: Ergotherapeutin, langjährige Unterrichtserfahrung als Aikido-Lehrerin (5.Dan). Integrative Tanztherapeutin DGT® (i. A.). Heilpraktikerin. Focusing-Begleiterin. Bildungsbegleiterin im Berufsbildungsbereich WfbM für psychisch kranke Menschen. Leiterin für therapeutischen Tanz (DGT) mit Schwerpunkt Psychoonkologie.
In der TESIS Studie konnte die Wirksamkeit der Tanztherapie in ihrer körperlichen und kreativen Dimension in der Behandlung schizophrener Patient:innen nachgewiesen werden. In Interviews umschrieben die Patient:innen fünf Wirkfaktoren, die als unterschiedliche Aspekte des Tanzes interpretiert werden können. Praxisnah beschäftigen wir uns mit diesen Wirkfaktoren sowie der therapeutischen Haltung der Integrativen Tanztherapie in der psychiatrischen Arbeit.
Ariane Konrad: Philosophin M.A. Integrative TanztherapeutIn DGT®. Heilpraktikerin für Psychotherapie. Tanztherapeutin an einer Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie sowie in freier Praxis.
Eindrücke aus dem Außen oder Eingebungen aus meinem Innern lassen in mir Ideen und Assoziationen entstehen. Ich stelle mich ihnen zur Verfügung und webe, plane, stricke und erdenke daraus eine Improvisationsthematik. Auf den Spuren meiner Assoziationen möchte ich Wege aufzeigen, wie Improvisationsideen entstehen und zu Stunden werden. Ebenfalls möchte ich die Teilnehmer*innen anregen, ihre eigenen kreativen Eindrücke zu sammeln und mit all dem Material Wege aufzeigen, wie man von diesem Material zu konkreten Stundengestaltungen gelangen kann.
Heidrun Waidelich: Lehrtherapeutin für Integrative Bewegungs- / Tanztherapie FPI/DGT. C.M.A.-Laban Zertifikat New York. Tanztherapie-Ausbildung bei Trudi Schoop 1974-1990. Seit 1979 im Leitungsteam des Zentrums für Tanz, Therapie und Gestaltung e.V. in Tübingen. Psychotherapie HP. Seit 2000 Dozentin für Körperdisposition am Institut für Musiktheater der Musikhochschule Karlsruhe. Mitbegründerin der Deutschen Gesellschaft für Tanztherapie.
Der schnelle, dem Twist ähnliche Tanz lädt zum Schwitzen und Spaß haben ein. Er überzeugt mit einfachen Schrittsequenzen, die zu Beginn auf langsame Musik geübt werden. Wie kann Shuffle eingesetzt werden und welche Qualitäten lockt er hervor? Der Workshop lädt ein zum Kennenlernen und Erkunden des Shuffles und richtet sich an alle, die Lust haben in eine vielleicht ungewohnte und neuartige Tanzart hineinzuschnuppern, das Erleben zu teilen und sich über potentielle Einsatzbereiche des Shuffles innerhalb der Tanztherapie auszutauschen. Bitte feste Schuhe mitbringen.
Verena Leopold: Dipl. Sportwissenschaftlerin und Integrative TanztherapeutIn DGT®. 2012 - 2014 Dozentin im Sportzentrum an der KU Eichstätt. Seit 2014 Tanztherapeutin und tiergestützte Therapeutin in einer Einrichtung für blinde und sehbehinderte Menschen. Trainerin für Gesundheitssport, zeitgenössischen Tanz und Improvisation. Seit 2018 Lehrbeauftragte an der TH Nürnberg im Fach Tanz in der Sozialen Arbeit. Seit 2023 Trainerin für die DGT.
Das Heilsamste in einer Therapie ist die therapeutische Beziehung. Deswegen will dieser Workshop das Konzept von Hilarion Petzold mit der Differenzierung von Kontakt, Begegnung, Beziehung, Bindung erfahrbar werden lassen. Es hilft, die eigene Rolle als Therapeut:in im Sinne der Intersubjektivität zu reflektieren. Außerdem wird gezeigt, wie über Übungen die aufeinander aufbauenden Ebenen auch für Klient:innen greifbar gemacht werden können. Die Klient:innen können darüber eigene Anteile, „Störungen“ und Muster in ihrer Kontaktgestaltung erkennen und neue gute Kontakterfahrungen erleben.
Andrea Du Bois: Integrative TanztherapeutIn DGT®. Dipl. Pädagogin. Tänzerin. Heilpraktikerin für Psychotherapie. Als Tanztherapeutin seit 22 Jahren in der Klinik Hohe Mark, Psychotherapie/Psychiatrie, Oberursel. Stellvertretende Leitung der Kreativtherapien. Eigene Praxis für Gruppen- und Einzeltanztherapie, Supervision und Fortbildungen für Tanztherapeut:innen. Referentin auf internationalen Kongressen
13.30 – 15.30 Uhr Mittagspause
15.30 - 18.00 Uhr Parallele Workshops 6 - 10
Es klingt so einfach und ist dennoch nicht selbstverständlich - barfuß durch das Leben zu gehen. Dabei birgt das schuh- und strumpflose Dasein viel Lustvolles, Versicherndes und Verbindendes, Qualitäten, die in tanztherapeutischen Stunden aufgerufen werden. In einer Mischung aus Theorie und Praxis werden wir das Barfuß-sein mehrperspektivisch in den Blick nehmen, mit Vertrautem abgleichen, kritisch betrachten und geeignete Rahmenbedingungen benennen.
Susanne Hofer: Integrative TanztherapeutIn DGT®. Integrative Tanzpädagogin (AGB/Österreich). Magistra der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Sinologin. Langjährige Erfahrung in der Leitung von tanzpädagogischen und tanztherapeutischen Gruppen für Erwachsene. Seit 2022 Trainerin der DGT.
Ausgehend von Patient:innenbeispielen aus unserer tanztherapeutischen Praxis möchten wir zum gemeinsamen Fragen und Forschen in Bewegung einladen. Dabei verstehen wir uns selbst als Suchende nach Antworten auf die Frage: Wie geht diskriminierungssensible Tanztherapie? Vielfalt und Diskriminierung wiederholen und zeigen sich auch in der Tanztherapie. Welches Wissen und welche Haltung brauchen wir als Tanztherapeut:innen, um queeren Personen, Schwarzen Personen, Personen of Colour, differently abled und anderen von Diskriminierung betroffenen Personen heilsam korrigierende Erfahrungen zu ermöglichen – insbesondere dann, wenn wir uns selbst keiner dieser Kategorien zuordnen? Eine kritische Reflexion des eigenen In-der-Welt-Seins unter Einbezug der damit einhergehenden bewussten und unbewussten Diskriminierungen und Privilegien ist schmerzhaft. Doch es kann der Beginn eines Weges sein, um die eigenen Schritte so zu setzen, dass das gemeinsame Gebiet zwischen Angst, Scham und Unsicherheit sichtbar und zunehmend begehbar wird. Dazu laden wir ganz herzlich ein!
Massumeh Rasch: Tanz- und Theaterwissenschaftlerin, Heilpraktikerin für Psychotherapie, Integrative TanztherapeutIn DGT® cand. Langjährige künstlerische und pädagogische Tätigkeit beim Film, Tanz und Theater. Seit 2018 klinisch tätig, derzeit als Körpertherapeutin in der Habichtswald Privat-Klinik in Kassel. Zudem aktiv in der Organisation wissenschaftlicher Tagungen und Beisitzende für Tanztherapie im Vorstand der gtf – Gesellschaft für Tanzforschung.
Dr. Petra Rostock: u.a. Cis-Frau, weiß, queer, ohne körperliche Beeinträchtigung, Akademiker:innenkind. Sozialwissenschaftlerin, Heilpraktikerin für Psychotherapie, Integrative TanztherapeutIn DGT® cand. Seit 2020 Tanztherapeutin in einer Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie. Langjährige Erfahrung in der Antidiskriminierungsarbeit. Trainerin der DGT. Mitglied im Verbund für rassismuskritische Psychotherapie.
In der Kinder- und Jugendpsychiatrie begegnen wir häufig Kindern mit sogenannten Impulskontrollstörungen. Mangelnde Affekttoleranz und die fehlende Fähigkeit zur Selbstberuhigung führen zu Wutanfällen und Gewaltausübung gegen sich und andere. In diesem Workshop wollen wir mit spielerischen Aufgaben und tanztherapeutischen Übungen erarbeiten, was den betroffenen Kindern helfen kann, die Fähigkeit zur Affektregulation und Selbststeuerung zu verbessern. Auch werden wir uns im Workshop damit beschäftigen, welche Haltung uns Therapeut:innen helfen kann, den starken Impulsen zu begegnen und in Kontakt und Beziehung zu treten.
Tanja Nylander: Dipl. Bühnentänzerin, Integrative TanztherapeutIn DGT®. Psychotherapie HPG. Trainerin der DGT. Langjährige Erfahrung als Tanztherapeutin in der Psychiatrie, Neurologie und ambulant. Derzeit Tanztherapeutin in einer Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und in der Psychosomatik.
Durch das Ausprobieren lustvoller Bewegungen des auf Vermeidung trainierten, schmerzenden Körpers, werden neue Körperempfindungen erlebt, die neue Gefühle ermöglichen. Anhand verschiedener tanztherapeutischer Übungssequenzen entdecken wir Schritt für Schritt, wie Menschen wieder spielerisch in Bewegung kommen können, was ihnen neben dem Schmerz gut tut und wie sie die Freude an der Bewegung wieder erleben können.
Pia Klepel M.A.: Germanistik, Anglistik/Amerikanistik/Pädagogik. Leiterin für therapeutischen Tanz DGT im Interdisziplinären Schmerzzentrum (ISZ) AMEOS Klinikum Fehmarn. NIA Black Belt Teacher.
Die gesundheitsfördernde Wirkung der Spielformen des Atems nach Peter Cubasch stehen im Fokus dieses Workshops. Gähnen, Dehnen, Tönen, Lachen und Lächeln sind ganz basale Ausdruckformen des Menschen, nehmen sich meist ganz beiläufig ihren Raum oder werden oft schon früh unterdrückt. Auch in tanztherapeutischen Settings tauchen diese Ausdrucksweisen immer wieder auf. Sich ihnen bewusst zu nähern, sie bewusst zu initiieren und einzubauen oder als Ausgangspunkt für den tänzerischen Ausdruck zu platzieren, soll in diesem Workshop kennengelernt und erfahren werden.
Ulrike Sievers: MSc. Psychotherapeutin (Integrative Therapie, Donau-Uni Krems). Integrative TanztherapeutIn DGT®. Chasmotrainerin®. Atem- und Lachtrainerin nach P. Cubasch. Movement Concept®Instructor. Freie Praxis in Salzburg.
Ab 19.00 Uhr Tanzfest in der Cafeteria des DSHS-Gästehauses.
Sonntag, 17. September 2023
09.30 - 10.30 Uhr Vortrag
Alexithymie ist ein Defizit in der differenzierten Wahrnehmung und dem Ausdruck von Gefühlen. Alexithyme Personen unterscheiden sich signifikant von nicht-alexithymen Personen in ihrem nonverbalen Verhalten, wenn sie über emotionale Szenen nachdenken und sprechen. Dabei finden sich deutliche Geschlechtsunterschiede: Während alexithyme Männer eine vermehrte Bewegungsunruhe zeigen, zeichnen sich alexithyme Frauen durch eine Bewegungsreduktion aus. Beiden Geschlechtern gemeinsam ist die Unfähigkeit, Gefühlen einen spezifischen Bewegungsausdruck zu verleihen. Wissenschaftliche Bewegungsanalysen weisen darauf hin, dass diesem Defizit unter anderem fehlende Vorstellungsbilder von emotionalem Erleben zu Grunde liegen. Therapeutische Bewegungsangebote eröffnen alexithymen Personen die Möglichkeit, diffuse Erregung in eine Form zu bringen. Aufgrund der bidirektionalen Beziehung zwischen emotionalem Erleben und Bewegungsausdruck kann durch das Formen emotionales Erleben differenziert entwickelt werden. Therapeutisch ist dabei darauf zu achten, dass das gesamte Spektrum des Bewegungsausdrucks in der Therapie erfahrbar gemacht wird.
Univ.-Prof. Dr. med. Hedda Lausberg: Neurologist, Specialist in Psychosomatic Medicine and Psychotherapy, Psychiatrist, Vice-President of Research, Scientific Staff and Young Academics, Head of the Department of Neurology, Psychosomatic Medicine, and Psychiatry,Institute of health promotion and clinical movement science. Deutsche Sporthochschule Köln.
10.45 - 11.45 Uhr DGT-Mitgliederversammlung
11.45 - 12.45 Uhr offenes Plenum
Tagungsadresse
Deutsche Sporthochschule DSHS Köln
Am Sportpark Müngersdorf 6
50933 Köln
Adresse für die Abendveranstaltung
Gästehaus der Deutschen Sporthochschule Köln
Guts-Muths-Weg 1
50933 Köln
Tagungsgebühr / Gebühr für den Tanzabend inkl. Büffet und Mineralwasser
Für Mitglieder der DGT 110 € / Abendveranstaltung 35 €
Für Nicht-Mitglieder 140 € / Abendveranstaltung 35 €
Die Tagungsgebühr von 110 € / 140 € (mit Abendveranstaltung 145 € / 175 €) bitte auf das Konto der DGT mit Vermerk "Fachtagung 2023" überweisen:
KSK Köln, IBAN: DE62 3705 0299 0156 0015 84, BIC: COKSDE33
Mit Ihrer Anmeldung stimmen Sie zu, dass einige Fotos der Tagung und der Abendveranstaltung in der Zeitschrift "Forum Tanztherapie" und im Intranet veröffentlicht werden können.
Sie erhalten von der DGT eine Anmeldebestätigung per E-Mail bzw. per Post, sobald die Tagungsgebühr auf dem Konto eingegangen ist.
Rücktrittsbedingungen
Bei Rücktritt vor dem 1. August 2023 erstatten wir Ihnen den Tagungsbeitrag (incl./excl. Abendveranstaltung) abzüglich einer Bearbeitungsgebühr von 30 €. Bei Rücktritt nach dem 1. August 2023 können keine Gebühren mehr erstattet werden.
Wir bitten Sie, einen kurzfristigen Rücktritt auf jeden Fall mitzuteilen, damit das Büro eventuelle Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf der Warteliste berücksichtigen kann.
Anmeldung
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