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Fortbildung
Integrative Tanztherapie Modul 1

Zweijährige Fortbildung mit Zertifikat

Für Interessent*innen aus sozialen, pädagogischen, tänzerischen und therapeutischen Berufen bieten wir seit Mai 1984 tanztherapeutische Fortbildungen an.
Das erste Modul beabsichtigt, ein intensives Erlernen und Erfahren der Konzepte, Methoden und Techniken der Integrativen Tanztherapie zu ermöglichen. Durch den Aufbau der Seminare können die tanztherapeutischen Arbeitsweisen in einer kontinuierlichen Lerngruppe erfahren und das Wissen über tanztherapeutische Prozesse erweitert werden. Das Modul 1 wendet sich als Fortbildung an diejenigen, die in ihrem jeweiligen Arbeitsfeld und entsprechend ihrer Ausbildung mit den Methoden und Techniken der Tanztherapie kontextbezogen arbeiten möchten. Eine entsprechende Eignung ist Voraussetzung für die Teilnahme (siehe Teilnahmebedingungen). Die Seminare sind so konzipiert, dass sie neben Selbsterfahrung und Training auch theoretische Anteile enthalten.

Veranstaltungsorte
Berlin, Erlangen, Köln, Tübingen

Die Fortbildung umfasst folgende Veranstaltungen
5 Wochenkurse (je 30 Stunden à 60 Minuten, Mittwoch bis Sonntag), 3 Wochenendkurse (je 13,5 Stunden à 60 Minuten). Diese werden auf einen Zeitraum von etwa zwei Jahren verteilt.

Trainerinnenteam
Die Fortbildung wird durch ein langjährig erfahrenes Trainerinnenteam geleitet. Die Trainerinnen leiten die Gruppe in der Regel zu zweit. Das Leitungsteam wechselt im zweiten Jahr.

Dauer
etwa 2 Jahre

Kosten
2.900,- Euro für die Fortbildungen, die ab dem 01.01.2024 beginnen.

2.960,- Euro für die Fortbildungen, die ab dem 01.01.2025 beginnen.

Die Kosten werden der jährlichen Teuerungsrate angepasst. Ratenzahlung ist möglich.

Fördermöglichkeiten

Teilnahmebedingungen

Voraussetzung für die Teilnahme ist ein abgeschlossenes Studium oder eine berufliche Ausbildung im sozialen, pflegerischen, pädagogischen, therapeutischen oder tänzerischen Bereich. Wir empfehlen die Teilnahme an einem Einführungsseminar. Für die Teilnahme an der Fortbildung zur Integrativen TanztherapeutIn DGT® (Modul 3) ist das Einführungsseminar verpflichtend. Während des Modul 1 ist ein wöchentliches Tanztraining / Bewegungsschulung erforderlich. Therapieerfahrung ist keine Voraussetzung für die Aufnahme. Bitte setzen Sie sich bei Fragen zu Ihren persönlichen Voraussetzungen mit uns in Verbindung.

Abschluss und Anerkennung
Nach erfolgreicher Teilnahme schließt das Modul 1 mit einem Zertifikat der DGT ab. Dieses ist Voraussetzung für die Teilnahme am Modul 2, das mit dem von der DGT verliehenen Titel „LeiterIn für therapeutischen Tanz“ abgeschlossen werden kann.

Eine Weiterführung ist im Modul 2 möglich
3 Wochenkurse (je 30 Stunden à 60 Minuten). Abschluss nach bestandener Prüfung mit dem Titel „LeiterIn für therapeutischen Tanz“

Mitgliedschaft in der DGT
Es ist dringend erwünscht, dass die Teilnehmer*innen der Module die Mitgliedschaft in der DGT erwerben. Sie unterstützen dadurch die Arbeit der DGT und sind gleichzeitig sachgerecht und aktuell über das Feld der Tanztherapie informiert.

Anmeldung
Anmeldung

Inhalte der Fortbildung

Über die gesamten acht Seminare werden individuumsbezogene und gruppenbezogene Entwicklungen und Prozesse in den Blick genommen (prozessorientiertes Vorgehen). Grundlegende Konzepte wie die phänomenologische Betrachtungsweise, das Konzept der Leiblichkeit, die Beziehungsorientierung und Themen der Kontaktgestaltung, des Ausdrucks und die Beziehung zum Kontext prägen unsere Vorgehensweise und fließen in die Bearbeitung der jeweiligen Seminarinhalte ein.

1 Grundkonzepte der Integrativen Tanztherapie in Praxis und Theorie
Dieses erste Seminar macht mit den zentralen Inhalten und Zielen der Integrativen Tanztherapie vertraut. Dies sind vor allem die Bewegungs- und Körperwahrnehmung, das Kontaktverhalten durch Bewegung, die Differenzierung des Bewegungsrepertoires, die Verkörperung von Gefühlen sowie das Bewusstwerden und die Erweiterung des individuellen Ausdrucks. Das Seminar vermittelt außerdem spezifische therapeutische Grundhaltungen wie Achtsamkeit, Wertschätzung und Empathie. Es macht erlebbar und verstehbar, wie Anfänge eines therapeutischen Prozesses gestaltet werden können, damit Gruppenboden und Vertrauen als notwendige Voraussetzung persönlicher Entwicklungen in einem Therapieverlauf geschaffen werden können.

2 Körperaufbau und Körperbild in der Integrativen Tanztherapie
Ein Schwerpunkt dieses Seminars ist die praktische und persönliche Auseinandersetzung mit dem Körperbild. Anhand eines selbstgemalten Bildes vom eigenen Körper können sowohl bewusste wie unbewusste Einstellungen zum leiblichen Dasein entdeckt werden. Darüber hinaus wird konkretes Wissen über die Anatomie und über funktionelle Zusammenhänge erfahrungsorientiert vermittelt. Die subjektive Bedeutsamkeit von Körperaufbau und Körperhaltung kann über das Bewegen, Wahrnehmen und Bewusstmachen von eigenen Erfahrungen erfasst werden. Damit werden erste Grundlagen für Beobachtung und Diagnostik erarbeitet.

3 Bewegungsqualitäten und Bewegungsbeobachtung (Laban) in der Integrativen Tanztherapie
Inhalte dieses Seminars sind grundlegende Bewegungsqualitäten und Bewegungskonzepte nach Laban und Schoop. Die unterschiedliche Ausprägung der Bewegungsqualitäten und das Verhalten im Raum bedingen den persönlichen Ausdruck eines Menschen (Embodiment). Der emotionale Gehalt dieser Grundqualitäten und verschiedenen Raumparameter sollen über entsprechende Bewegungsaufgaben erfahren und in Bezug zur eigenen Persönlichkeit gesetzt werden. Das Bewegungsverhalten kann mit Hilfe dieser Konzepte differenzierter und klarer erlebt, beobachtet und beschrieben werden. Dieses erarbeitete Wissen und Verstehen zeigt einen Weg zur Verwendung von tänzerisch-technischen Bewegungselementen innerhalb eines therapeutischen Kontextes auf.

4 Tanzrichtungen in ihrer Bedeutung für die Praxis der Integrativen Tanztherapie
Moderner Tanz, Ballett, Höfische Tänze, Gesellschaftstanz, Afrikanischer Tanz, Folklore: diese Tanzrichtungen rufen durch ihre stilistischen Ausprägungen unterschiedliche Themen auf. Jede Tanzrichtung bewirkt bspw. durch die äußere Haltung, die spezifische Kombination von Bewegungsqualitäten, durch raum-zeitliche Charakteristika oder durch die Beziehung zum Anderen und zur Gruppe unterschiedliche innere Einstellungen und Gefühle. Diese Wirkmöglichkeiten der Tanzrichtungen werden in ihrer therapeutischen Relevanz erlebbar gemacht. Die Charakteristika der einzelnen Tanzrichtungen können so in ihrer Bedeutung für bestimmte Störungsbilder und Zielgruppen diskutiert und verstehbar werden.

5 Improvisation, Gestaltung und Arbeit mit kreativen Medien
Inhalt dieses Seminares sind die Wege von der tänzerischen Improvisation zur festgelegten Gestaltung mit Hilfe verschiedener kreativer Medien. Ausgehend von offenen Improvisationen können über die zunehmende Verdichtung eigene Themen entdeckt werden. Diese Themen werden bspw. über den bewussten Einsatz von Bewegungsqualitäten aber auch mit Hilfe von Objekten in eine tänzerische Gestaltung transformiert und so für sich bewusst und für andere verstehbar gemacht. Der Wechsel von einem Ausdrucksmedium in ein anderes (intermediale Transformation), wie vom Tanzen zur Poesie und zum Malen und der Einsatz von Medien wie z.B. Stäbe, Tücher, Bälle etc. unterstützen diesen kreativen Prozess der Gestaltung und Bewusstwerdung.

6 Methodik, Supervision und Coaching 1
Die eigenen Ressourcen und Potenziale im Leitungsverhalten werden in diesem Seminar über verschiedene Techniken erarbeitet und in die professionelle Identität integriert. Darüber hinaus können Fragestellungen aus dem Arbeitsalltag eingebracht werden, die im wertschätzenden Kontext der Gruppe praktisch umgesetzt und theoretisch diskutiert werden.

7 Methodik, Supervision und Coaching 2
Das Seminar vertieft die Inhalte von Seminar 6. Insbesondere das Coaching und der Rollentausch sowie die Triadenarbeit werden eingesetzt, um neue Möglichkeiten des LeiterInnenverhaltens zu üben. Zielgruppenspezifische Konzepterstellung sowie berufliche Perspektiven werden ebenfalls Thema.

8 Prozessanalyse und Abschluss
Inhalt dieses Seminares ist die persönliche und professionelle Entwicklung während der 2-jährigen Fortbildung. Mit tanztherapeutischen Methoden wie z.B. den Körperskulpturen, tänzerischen Gestaltungen und der Panoramatechnik werden Anregungen zur Bilanzierung gegeben. Feedback und kollegialer Austausch runden die Integration der Themen und Inhalte der Fortbildung ab.